Die beiden Ableger
Zu Vergleichszwecken bekam ich zwei unterschiedliche Ableger:
Ableger 1(Brutableger):
- 4 Rähmchen DNM, davon 2 Futterwaben mit Pollen, 1 Brutwabe, ein Drohnenrahmen mit einer verdeckelten Nachschaffungszelle
- Königin aus keiner Zuchtlinie (bereits über mehrere Jahre Standbegattung)
- Bienenmasse aus 3 bis 4 besetzten Wabengassen (DNM)
- Erstellung Anfang Mai
Ableger 2 (Königinnenableger:
- 3 Rähmchen 1,5 DNM, davon 2 Futterwaben mit Pollen, 1 Brutwabe
- 2 Jährige Königin (vermutlich F1)
- Bienenmasse aus 2 bis 3 besetzten Wabengassen (1,5 DNM)
- Erstellung Mitte Mai
Beide Ableger wurden nach der Erstellung mit 2 Leerrähmchen mit Anfangsleiste ergänzt und durch ein Schied begrenzt. Das Flugloch wurde jeweils auf 1,5 x 2 cm eingeengt, wobei die Öffnung auf die Seite mit den Brutwaben gelegt wurde (nicht Mittig der Beute!)
Beide Ableger bekamen durchgängig bis zur Einfütterung einen kleinen Futterteigvorrat gereicht.
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Die Erweiterung der Ableger
Nach bereits einer Woche hatten die Ableger begonnen, im ersten Leerrähmchen Naturwabenbau anzulegen. Nach einer weiteren Woche begannen sie mit dem Wabenbau im zweiten Leerrähmchen. Der Ableger 2 (mit der Kö) hatte auch bereits Stifte in beiden angefangenen Naturwaben, was für mich das Zeichen war, ein weiteres Rähmchen einzuhängen. Diesen wöchentlichen Abstand behielt ich bei und gab ca. alle 7 bis 10 Tage ein neues Leerrähmchen.
Wichtig: jedes neue Leerrähmchen wurde zwischen das vorhergehende Leerrähmchen und das Schied eingehängt (auf der vom Flugloch abgewandten Seite).
Die Gabe weiterer Leerähmchen beendet man, wenn die Beute voll ist, oder im letzte Rähmchen keine Waben mehr gebaut werden.
Beobachtungen am Naturwabenbau
Wie beschrieben, saß Ableger 1 bei der Erstellung auf normalen DNM Rähmchen, Ableger 2 bereits auf 1,5 DNM. Zu Beobachten war nun, dass die Naturwaben vom Ableger 1 nicht größer gebaut wurden, als normal DNM. Es gab auch kein Unterbau an den alten Rähmchen. Ableger 2 hingegen baute die Naturwaben im Laufe des Jahres schon fast bis zum Unterträger der großen Rähmchen. Beide Ableger entwickelten sich in etwa gleich stark.
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"Schnelles" Aussortieren alter Waben
Häufig hat man bei der Erstellung von Ablegern alte Waben verwendet oder von anderen Imkern bekommen, welche sich dann über längere Zeit hinweg im Volk befinden. Möglich ist auch eine Situation wie beim Ableger 1, dass man Rähmchenmaße oder Rähmchenausführungen hat, die nicht mit dem zusammen passen, womit man imkern möchte (z.B. Hoffmannseiten und gerade Seiten)
Möchte man diese schnell aussortieren, gibt es folgende Möglichkeit:
Wie bei meinen Ablegern beschrieben, habe ich die "alten" Waben ganz an die Beutenwand zum Flugloch gehangen und die Erwiterung in Richtung Schied betrieben. Wie von der Dadant-Betriebsweise bekannt, wird die äußerste Randwabe im Normalfall eine Futterwabe sein oder im Laufe der Zeit von den Bienen zu einer Futterwabe gemacht. Man nimmt dann genau diese Randwabe und hängt sie zum Ausräumen hinter das Schied, wo sie später aussortiert werden kann. Die nachfolgende Brutwabe rückt nun an die Beutenwand und wird nach und nach ebenfalls zur Futterwabe. Dann kann auch diese hinter das Schied gehangen werden usw.
Erfahrungen mit dem "Schnellen" Aussortieren
Ich habe von dieser Methode hier im Forum erfahren (wenn ich mich nicht irre) und sie gleich bei den Ablegern angewendet. Innerhalb eines Jahres konnte ich so 2 bis 3 der ursprünglichen Ablegerwaben aussortieren. Die Entnahme kann fast das ganze Jahr über immer wieder erfolgen. Gleichzeitig gibt man mit jeder Entnahme auch ein neues Rähmchen, wodurch der Bautrieb gefördert und wahrscheinlich der Schwarmtrieb gesenkt wird.
Ich bin bisher von dieser Methode begeistert und werde sie in mein Wabenhygienekonzept mit integrieren: Erweitern am Schied, Entnehmen am Beutenrand.Statistik: Verfasst von ThomasL — Mi 29. Mär 2017, 20:33
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