Das Imkerforum

Moin,

Du erwähnst im Video 38, dass du keine Drohnenbrut schneidest und warum nicht.
Kamst du auf die Begründung durch eigene Erfahrung, ist es nur deine Ansicht oder kann man darüber vielleicht auch irgendwo nachlesen, vielleicht irgendwelche Studien?
Ich finde das sehr interessant und habe ebenfalls vor, die Drohnen zu lassen, zumal ich von einem bekannten Imker erfahren habe, dass er seine Drohnenbrut immer geschnitten hat und die verdeckelten Zellen unter dem Mikroskop geöffnet hat mit dem Ergebnis, dass keine Varroen drin waren.

Folgendes habe ich im Imkerlehrgang erklärt bekommen:

Die Drohnen gehören im entsprechenden Zeitraum zum Volk und somit zum inneren Klima, wie eine Königin. Ohne sie herscht Unruhe und somit ein gestörtes Klima / Ungleichgewicht.
Dass der Varroadruck durch das Schneiden gedämpft wird ist unumstritten, birgt aber auch mit jedem Eingriff eine hohe Störung des Volkes mitsich. Ein Volk möchte aber immer ein ausgeglichenes Klima haben ( ist ja so wie überall im Leben. Alles muss im Gleichgewicht sein, Jing & Jang etc. bla bla ). Wenn man dem Volk jetzt die Drohnen nimmt, so herscht ein Ungleichgewicht und das wollen die Bienen ausgleichen und locken somit vermehrt Drohnen von Außerhalb ins Volk --> Varroa steigt wieder.

Wenn die Drohnen "ihre Arbeit" getan haben, müssen sie natürlich wieder entfernt werden, weil sie jetzt nicht mehr gebraucht werden --> Drohnenschlacht. Also ein ganz normaler Vorgang.

Ich habe mich davon überzeugen lassen die Drohnenbrut nicht zu schneiden, da sich mir der Sinn nicht wirklich erschließt:
- Man führt mehrfach einen großen, störenden Eingriff im Volk durch
- Man produziert durch das Schneiden eine Art Staubsaugereffekt, dass die Drohnen von außen wie einen MAgneten anzieht. Ergo kommen mehr Drohnen von Außerhalb ins Vok und somit auch wieder mehr Varroen.
- Trotz Schneiden übergießt man im Spätsommer dann die Bienen noch mit Ameisensäure.

Also könnte ich doch auf das Schneiden verzichten und direkt nur mit Ameisensäure behandeln.

Ich denke der Unterschied macht das Schneiden der Drohnenbrut in zwei Fällen

- höhere Anfangsbelastung im Frühjahr als erwünscht
- man möchte/muss lange mit den Völkern arbeiten und hat erst spät die Möglichkeit auf eine Behandlung (Waldtracht oder Heide)

Meine Gedanken dazu von einem, der auch nicht schneiden aus den schon genannten Gründen

Ich erinnere mich, irgendwo einmal gehört oder gelesen zu haben, dass das Schneiden der Drohnenbrut hauptsächlich damit begründet ist, dass die Möglichkeit des Milbenbefalles dadurch stark reduziert wird.

Ich schneide auch keine Drohnen. Lieber die Varroa in den Drohnenzellen als in den Arbeiterinnenzellen . Außerdem gehören Drohnen einfach zum Volk dazu.
Ein Volk das es so nicht schaft ist für mich natürliche Auslese.

Verstehe ich nicht. Was hat das Drohnenschneiden mit Stechvölkern zu tun?

dadurch verbreitest du ja die Gene des Stechers in der Umgebung -- Standbegattung heißt ja leider nicht nur die besten kommen zum Zug, aber die schlechtesten kann man so etwas aus der Vermehrung nehmen -- und wenn nur die Nachbarn davon profitieren

Danke für die Info. Wieder was gelernt.

Im Teil "Imkern von Anfang an - Teil 54" und in einigen davor stellte sich mir noch eine Frage zur Wabenhygiene bei Dadant.

Die Theorie mit dem vorsortieren alter Waben im Herbst, dem Einengen und Aussortieren dieser Waben im Frühjahr und anschließenden Erweitern mit neuen frischen Waben oder Mittelwänden habe ich verstanden, aber in den Videos sieht man schön, dass die Praxis oft anders aussieht:

Beim Einengen und Aussortieren im Frühjahr waren die Brutfelder in den Videos ja fast immer auf den ganz alten Waben, was ein Aussortieren verhinderte.
Wie bekommt man in so einem Fall die alten Waben trotzdem noch raus? Oder muss man auf das nächste Jahr hoffen, dass das Brutfeld dann auf anderen Waben sitzt?
Kann man die Position des Brutfeldes evtl. etwas besser steuern, indem mann beispielsweise nicht die üblichen Flugkeile nimmt, sondern die Öffnung nur dort zulässt, wo die alten Waben hin sortiert wurden? Oder ist es reiner Zufall, wo die Bienen im Frühjahr ihr Brutfeld zuerst anlegen (je nachdem, wo die Wintertraube gerade ihren Sitz hatte, abhängig vom verbauchten Futter)?

Hi

Das hast du korrekt erkannt

Mir ist das die Jahre über auch aufgefallen, dass es leider nicht immer hinhaut. Habe darauf hin den Imkermeister gefragt und er sagte, dass man im Laufe des Jahres die alten Waben noch aussortieren kann. Sprich, wenn es richig heiß ist, packt man ne alte bebrütete Wabe hinters Schied - VORHER drauf achten, dass die Königin NICHT draufsitzt. Anstelle der Wabe kommt dann ne frische Mittelwand. Die Brut wird hinterm Schied ausgetragen und dann kann die Wabe spätestens nach 21 Tagen entfernt werden, da sie nicht neu bestiftet wird.

Zudem versuche ich im Herbst das noch etwas zu steuern. Sprich, wenn ich die aussortierten an der Futtertasche habe, versuche ich das Flugloch in die andere Richtung anzupassen, da die Kö immer Richtung Flugloch brütet. Obs klappt. sehen wir dann

Das hab ich schon probiert . Die KÖ ist dann hinters Schied gegangen und hat weiter gestifftet.
Ich mache es so indem ich die Wabe die ich aussondern will an die erste Stelle an die Beutenwand hänge.
Hier wird bei mir, wenn die KÖ genug Platz zum stiften hat eine Futter/bzw. Pollenwabe angelegt.
Diese kann ich dann wenn keine Eier oder keine Brut mehr darauf vorhanden ist entfernen oder solange hinters Schied hängen bis das Futter ausgeräumt wird.
Wenn alles gut geht kann man so pro Monat eine Wabe aussondern

Das ist aber SEHR SEHR selten, dass die Dame sich mal hinters Schied wagt. Evtl war dann im eigentlich Raum zu wenig Platz ?! Kann es mir nur schwer vorstellen, dass sie erstens die Futterwabe überbrückt UND dann noch die gut 8cm breite Futtertasche

Stimmt, viele Wege führen zum Ziel Aber an der ersten Stelle der Beute ist die doch noch eher zu erreichen als hinter einem Schied ?!

Gut die Futtertasche ist sehr breit im Gegensatz zu einem Schied. Also wenn ich eine Wabe mit Brutan die Beutenwand schiebe wird die Brut zwar gepflegt aber dannach macht das Volk immer eine Speckwabe draus. Das
nutze ich halt gleich für die Wabenhygiene aus.
Ob es beim zweiten Volk auch so funktioniert werde ich demnächst sehen weil ich es von Zander Maß auf Zander Jumbo umstelle. vordem Schied schiebe ich die Jumbo Rähmchen nach und an der Beutenwand entferne ich dann die Zander Rähmchen nach und nach.

So weit der Plan . Mal sehen ob das nur bei meine Volk 1 oder ob Volk 2 auch so brav ist

Für mich hören sich beide Varianten gut an. Welche letztendlich funktioniert, hängt bestimmt auch vom jeweiligen Volk ab.
Ich werde dieses Jahr mit zwei Völkern auf 1,5 DNM starten und evtl. dann später beide Methoden an jeweils einem Volk versuchen, um vergleichen zu können.

Besonders die Variante von Agot1979 gefällt mir für dieses erste Jahr, da ich so die 1,0 DNM Waben des Brutwabenablegers (die vermutlich auch schon alte Schwarten sein werden) schneller durch die großen Rähmchen ersetzen könnte.

Heute habe ich das letzte Rähmchen in Breitwabe durch meine Methode aus meiner Zander Jumbo Beute bekommen . Es war nurmehr sehr wenig verdeckelte Brut drauf . Der Rest war voll mit Nektar und Massenhafz Pollen der glänzte. Da ja glänzender Pollen Schwarmlust zeigt, Habe ich dieses Rähmchen mit den ansitzenden Bienen gleich für einen Ableger verwertet und eine Zanderwabe mit Verdeckelter Brut und ein paar Stiften hinzugehängt. Schauen wir mal was aus dem Ableger wird.