Honigraum umräumen lassen

[Richi]

Hallo,

ich hätte mal ne Frage, dabei geht es um den Honigraum bzw den Honigräumen.

Ist es möglich ganz normal zu imkern wie mans halt so tut, sprich Honigräume aufsetzen und Honig einräumen lassen aber bei entnehmen des Honigs etwas zu verändern.... nämlich folgendes:

Sagen wir mal der Honigraum (Dadant) ist voll, verdeckelt und der Honig trocken genug. Jetzt möchte ich aber nicht alles entnehmen sondern nur z.B. 3 Waben weil es mir reicht und den Rest den Bienen überlassen. Den Honigraum bis ins Frühjahr drauf zu lassen erscheint mir aufgrund des größeren Volumens in der Beute und den damit erhöhten Aufwand an Heizleistung, nicht optimal. Aber habe ich eine Chance, dass die Bienen den Honig, der größten teils schon verdeckelt sein wird, wieder runter räumen und für den Winter einlagern?
Mir wäre da nur eingefallen: Honigraum weiterhin mit Absperrgitter von der Brutzarge trennen - die Folie oder das Plexiglas zwischen Honigraum und Absperrgitter schieben und nur einen Spalt von z.B. 5 cm an der Seite offen lassen.. Veranlasst das die Bienen zu sagen: " hey der Honig ist von uns quasi abgeschnitten, den lagern wir lieber wieder unten ein" ?
Oder müsste ich einfach alle Waben schleudern und dann einfach den restlichen Honig zurück, in eine Futtertasche oder in den Adamfütterer, schütten?

Die Frage ist vllt etwas ungewöhnlich aber ich möchte eigentlich den Bienen so wenig wie möglich entnehmen und nur ein bischen was selbst beanspruchen. Die Bienen an sich sind für mich der Grund der imkerei, nicht der Honig

Bin gespannt was Ihr mir ratet.

[ThomasL]

Hallo.

Ich habe selber noch keine Bienen, aber bei allem, was ich bisher gelesen habe, könnte es vielleicht funktionieren, wenn du den Honigraum unter den Brutraum stellst, also zwischen Bodenbrett mit Einflugloch und Brutraum.
Die Bienen lagern den Honig gerne möglichst weit vom Flugloch entfernt ein, also weiter oben und seitlich (wenn da Platz ist).

Wie es mit verdeckeltem Honig ist, kann ich nicht sagen. Evtl. müsste man ihn vorher entdeckeln.
Ein fast voller Honigraum könnte aber möglicherweise zu viel Honig für den Brutraum sein und den Platz für die Winderbienenbrut nehmen.
Dauert das Umlagern zu lange, wird die Königin vermutlich anfangen, in die Waben vom Honigraum zu stiften (wenn kein Absperrgitter dazwischen ist).
Auch ein erhöhtes Risiko für Räuberei könntest du mit dieser Maßnahme heraufbeschwören, weil der Honig nahe am Flugloch leichter für fremde Bienen zu erreichen ist.

[Hänschen Oberschmidt]

Hallo

@ Bienen an sich sind für mich der Grund der Imkerei, nicht der Honig

Ja das geht mir ähnlich, den Honig zu verticken stell ich mir auch schwer vor.
Ich war letztes Jahr zu einem Imkertag und da haben auch ein paar Imker ihre Verkaufstände aufgebaut,
aber die haben alle so traurig aus der Wäsche geguckt
Also so richtig lief das Geschäft nicht, meiner Einschätzung nach, obwohl der Laden voll wahr wie ein Bienenstock
kurz vorm ausschwärmen.
Bei der einen Bratwurstbude draußen dagegen kam es fast zur Massenpanik aber vielleicht waren die Besucher
dort auch alles nur Imker, die mit süß und klebrig ohnehin schon genug um die Ohren haben .

Über einen Hobbyimker aus dem Nachbarort, der so um die 15-20 Völker betreibt, hab ich vor wenigen Tagen allerdings
erst erfahren, das er seinen Honig problemlos unter die Leute bring, obwohl nur ein paar 100 Meter weiter ein
Berufs-Bio-Wander-Imker mit seinen 150-200 Völkern arbeitet.

Nun aber wieder zurück zum Hauptthema, so eine ähnliche frage wie Du hab ich ja neulich auch schon mal gestellt.
Der Titel hieß; Bienen mit ihren eigenen Vorräten überwintern lassen.
Vielleicht hast Du den Beitrag ja schon gelesen, die Ergebnisse dort gingen jedenfalls eher in Richtung gefährliches
Experiment, aus recht einleuchtenden gründen . Aber es war halt auch keiner dabei der Sagte; ja hab ich schon
probiert und ist total in die Hose gegangen oder andersrum, kein Problem mach ich schon lange so, ist ja den Bienen
ihr natürliches Futter.

Mein Fazit dazu wäre nun, das mal in abgeschwächter Form zu probieren und nur mal so 1-2 Honigwaben nach der Letzten
Ernte im im Volk zu belassen um mal zu schauen, ob die Bienen ihren Honig gegenüber den Künstlichen Futterwaben
vorziehen oder nicht.
Das probiere ich aber erst wenn die angestrebten 3-5 Völker da sind (in Hohenheimer Einfachbeute)

Nur stelle ich mir das bei Dadant wegen der zwei verschiedenen Rähmchengrößen schwierig vor

[Janos]

Schleudern und wieder einfüttern

[Richi]

Ah ok, ne das habe ich dann wohl übersehen das da schon so ein Thema offen ist.
Dann schau ich da einfach rein.

Das mit dem Honigraum untersetzen möchte ich nicht, eben wegen der Räuberei und auch die Drohnen müssen ja noch raus geschmissen werden. Ohne Absperrgitter wird die Königin bestimmt unten stiften. Also entweder möchte ich das von oben nach unten räumen lassen oder ich schleuder den Honig und fütter den danach wieder ein (evtl. gestreckt mit Zucker das der Darm über den Winter nicht so belastet wird) oder die bekommen die Waben erst wieder im Frühjahr und überwintern mit Zucker.

Naja ich schau jetzt einfach mal in dem anderen Threat.


Wenn die Mods wollen können Sie dann diesen Threat löschen.
Sorry das ich den anderen übersehen habe

[Hänschen Oberschmidt]

Ach was, brauchst dich doch nicht für entschuldigen Das Forum lebt doch von den Beiträgen und es ist ja nicht
ausgeschlossen, das in deinem Beitrag ganz andere Antworten kommen, als in dem von mir.

Nun würde es mich aber auch mal interessieren, was macht man den in dem Fall, wenn die letzte Ernte noch im Regal steht
und die nächste Ernte schon voll im Gange ist

Was könnte man mit dem übrig gebliebenen Honig (falls das überhaupt vor kommt) alles anfangen

Met daraus brauen oder doch mit dem Winterfutter vermengen

[Frankenbiene]

Wenn du noch Honig aus dem Vorjahr hättest,würde ich den alten erstmal noch verkaufen da er ja bestimmt schon in Gläser abgefüllt ist.
Von der neuen Ernte könntest du evtl.auch einige Hobbocks dann verkaufen wenn es zuviel wird.Bekommst du dann aber nur in etwa den halben Preis.

[ThomasL]

Beim Imkern streng nach Warré sollen Bienen nur mit ihren eigenen Vorräten über den Winter gebracht werden. Also es geht wohl durchaus auch ohne Zucker, aber das ist bestimmt auch wieder Standortabhängig, wenn man an bestimmte Trachten denk, die den Honig zu hart werden lassen.

Von einem Gartennachbarn, der Imker ist, habe ich gesagt bekommen, es lohne sich hier nicht, da er auch seinen Honig nicht verkauft bekommt und noch auf 2 oder 3 Jahre alten Vorräten sitzt. Im Gegensatz dazu gibt es hier in Bremen aber auch eine Berufsimkerei, die auf den Wochenmärkten einen großen Ansturm hat und das Glas knapp unter 5 Euro verkauft.

Ich denke also, was den Verkauf angeht, ist es von Imker zu Imker unterschiedlich und abhängig, wieviel Werbung jeder macht und wieviel Zeit und Aufwand er in den Aufbau eines eigenen Kundenstammes steckt.

Meinen Gartennachbarn habe ich beispielsweise noch nirgendswo verkaufen sehen. Da geht wohl alles nur über Verwandschaften und Bekanntenkreise per Mundpropaganda.

Was ich auch schon hier in der Gegend gesehen habe, sind sowas wie "Honighändler". Die nutzen Hobbyimker ohne Kundenstamm aus, kaufen deren Honig zu so niedrigen Preisen, dass man den Honig auch gleich verschenken könnte und verlangen dann noch "Mitgliedsgebühren" für die Teilnahme an ihrem Verbund, um seinen Honig über deren Kundenstamm verkauft zu bekommen.


Sobald ich Bienen habe, werde ich den Honig nur für den Eigengebrauch und Familie nutzen und den Rest versuchen den Bienen zu lassen....falls bis dahin jemand Erfahrung damit gesammelt hat, wäre das toll.
Die Winter werden ja immer milder, sodass die Bienen auch mal vor die Tür zum erleichtern gehen können.

[Hänschen Oberschmidt]

Na das kann ja lustig werden und ich hab hier nur Diabetiker in der Nachbarschaft

[Richi]

Das ist zwar ein seperates Thema aber soweit ich gelesen habe, ist es nicht für jeden Diabetiker ein Problem Honig zu essen. Da die Zuckerzusammensetzung eine andere ist als im weißen Zucker der sonst überall drin ist. Kann mich aber auch irren

Aber mal ne Frage: Wo wohnst Du, dass da alle krank sind? zieh da lieber weg


Also ich werde den Honig nicht verkaufen.. nicht nur weils mir zu viel arbeit wäre, ich möchte eben so viel Honig wies geht zurück ins Volk schleusen...

Hab doch noch n paar Dinge hier im Forum und in Google gefunden... ich denke ich werde es tatsächlich so machen, dass ich alles schleuder und im Frühjahr einfütter oder einfach die Waben im Frühjahr wieder einhänge und die Bienen so versorge. Vllt benütze ich den Honig auch für Ablegerbildungen zum Starten... da freut sich das Jungvolk bestimmt

[Hänschen Oberschmidt]

Ich sollte hier wirklich weg ziehen, hab die letzten Tage nur mit Erkältung rumgelegen geht aber schon wieder

Ich habs mal nachgelesen, 2 mal die Woche dürfen auch Diabetiker Honig essen, also Großabnehmer werden meine
Nachbarn da nicht
Ein paar Kilo werde ich aber auf alle fälle los und vielleicht ist auch ein kleiner Gasthof dabei, von dem ich weiß das dort
viel gebacken wird. Ist aber noch nicht in trockenen Tüchern.

Nun aber wieder zum Wichtigen
Ich hab mal geschaut, die Bienenkiste von Bienenkiste.de soll ja eine naturnahe Bienenhaltung ermöglichen,
darunter sogar die Überwinterung mit Honig.
Ein interessanter Punkt an der Bienenkiste ist, wie sich dort der Honigvorrat regelt.
Bei der "normalen" Betriebsweise in der Magazinbeute, kann es anscheinend zum verhonigen des Brutraumes kommen,
sofern keine Ernte erfolgt.
Weil aber in der Bienenkiste keine Schwarmverhinderung durchgeführt wird, geht mit jedem Schwarm ein gewisser Teil an Honig verloren.
Nebenbei verliert das bleibende Volk durch das abschwärmen an stärke, was sich wiederum mindernd auf den
Honigeintrag auswirkt.

So regelt es wohl die Natur, nur widerstrebt es mir die Bienen mehr oder weniger kontrolliert schwärmen zu lassen,
nur um nicht zu viel Honig zu ernten. Man weiß ja wie der Schwarm endet

Vielleicht könnte man ja die Bienchen ein wenig bremsen, in dem man nach der Frühtracht Schleuderung wieder
neue Mittelwände in den Honigraum hängt, um die Bienen mehr mit dem Ausbau zu beschäftigen.

Ansonsten läge mir noch auf der Zunge den Brutraum klein zu halten, nur wie anstellen das ganze
ohne das es die Bienen stört bzw. ihnen zu eng wird
Das wäre vielleicht eine frage an die Dadant Experten hier im Forum, die Arbeiten doch mit Trennschied

Lässt sich ein Bienenvolk mit einem Trennschied klein halten oder führt das nur in die Schwärmerei

[Richi]

Meine Frage zielte eher darauf ab wie ich es so Demeternah wie möglich machen kann ohne viel Kunstgriffe machen zu müssen.
Wie gesagt mein ursprünglicher Gedanke war: HR füllen lassen -> Honig entnehmen so viel ich will -> den Rest von den Damen runter räumen lassen. Ohne Schleudern oder sonst was...
Ich werde es dann mal probieren was die Damen dann damit tun und berichten.

Ansonsten denk ich mache ichs wie vorgeschlagen: schleudern -> und den Honig den ich nicht brauche wieder verfüttern und mit Sirup verdünnen.

Falls ich zu viel Honig habe und den nicht bei meinem Umfeld lso werde, was ich aber bezweifel bei nur 2 Völkern, gehe ich zur Not einfach von Haustür zu Haustür und verschenke den. So wie meine Erfahrungen sind, bekomme ich dabei vermutlich sogar noch den einen oder anderen Honig. Aber wie gesagt darum gings mir nicht, den Honig unters Volk zu bringen