von Nobs » Mi 23. Nov 2016, 11:28
Hallo Martin,
wie klein ist klein? Wie groß war das Volk welches du eingewintert hast? Waren es >5000? Wenn ja, kein Problem.
Du hast natürlich Recht dass es hierzu unterschiedliche Meinungen im Netz gibt.
Die einen schreiben Varroaboden rein, damit es hier nicht zieht und belegen dies damit, dass sie sogar festgestellt haben, dass bei sehr wechselhaftem, windigem Wetter und offnem Boden ein erhöhter Totenfall aufgetreten ist (wegen Reifbildung auf den äußeren Bienen?!). Auch dass es in natürlichen Behausungen ebenfalls keine offenen Böden gibt.
Andere meinen, dass aber mit geschlossenem Boden erhöhter Schimmelbefall vorliegt, die Bienen nicht aus der Brut kommen und aufgrund des erhöhten Energiebedarfs (Brutpflege) ebenfalls verenden.
Ich habe meine Böden offen, da ich auch denke dass die Bienen die Kälte benötigen um aus der Brut zu kommen, was sie mit geschlossenem Boden meistens nicht schaffen. Brutpause ist nicht nur gut gegen Varroa, sondern schont meiner Meinung nach auch die Bienen, da sie keine Kraft in die Brutpflege stecken müssen und ihren Kreislauf somit drastisch herunterfahren können (wie bei einem jeden Tier welches in den Winterschlaf geht).
Bruder Adam hat ebenfalls Versuche gemacht (Meine Betriebsweise). Er hat einen Teil der Völker mit offenem Boden überwintert und einen Teil auf geschlossenen Böden mit extra dicker Isolierung.
Die Völker die offen standen, haben sich übern Winter schön eng zusammengezogen und hatten eine schöne lange Brutpause. Bei den ersten warmen Sonnenstrahlen flogen die Bienen aus und machten ihren Reinigungsflug. Als es dann richtig warm wurde, gingen sie richtig stark in Brut und entwickelten sich prächtig.
Die isolierten Völker gingen über den ganzen Winter nicht aus der Brut und verbrauchten zudem viel mehr Futter. Durch die vermehrte Brutpflege gingen die Winterbienen schneller hopps. Und als es die ersten paar Tage warm wurde, flog von diesen Völkern kein einziges aus. Erst als die erste Tracht kam, flogen die Völker zum erste mal aus (draussen wars ja nur wenig wärmer als in der Zarge). Die Völker haben den Frühling regelrecht verpennt, kamen nicht in Gang und waren das ganze Jahr schwächer als diejenigen, die den Beginn des Frühjahrs mitbekommen haben.
Was ich damit sagen möchte ist, dass ich den Boden prinzipiell weglassen würde. Falls aber dein Volk weit weniger als 5000 Bienen bei der Einwinterung hatte (was die Überlebenschance ohnehin drastisch reduziert) und es bei dir sehr feucht ist und es regelrecht zieht, würde ich es vielleicht doch mit wärmendem Bodenbrett unterstützen, da sehr wenig Bienen extreme Kraft benötigen wenn fast durchgehend gewärmt werden muss. Allerdings läufst du dann eben auch Gefahr, dass sie nicht aus der Brut kommen, sich Schimmel bilden könnte und du Probleme bei der Auswinterung hast.